Tret-Bilder

«Tret-Bilder» – Bilder auf die man tritt.
Von der christlichen Missionierungsgeschichte in Japan – einer gescheiterten Mission – davon erzählen die Tret-Bilder.

1549 kommt mit dem Jesuiten Franz Xaver das Christentum in den fernen Osten. 30 Jahre nach seiner Ankunft in Japan zählt die christliche Gemeinschaft auf der Insel bereits 150’000 Anhänger. Das Christentum gewinnt an Einfluss in der Gesellschaft und am Hof des Kaisers.

Doch bereits 1614 – nur 65 Jahre nach der Ankunft von Franz Xaver – wird das Christentum kurzerhand verboten. Im Erlass steht zu lesen: «Das Christentum ist der Keim einer grossen Katastrophe und muss zerquetscht werden.»

Es beginnt die Vertreibung der christlichen Patres aus Japan. Wer zurück bleibt und dem Glauben nicht abschwört, setzt sich der Gefahr der Folter und einem grausamen Tod aus.

„fumie“ – Tret-Bild

Um die Menschen in den Dörfern zu überprüfen oder um sie vom Christentum abzubringen, reisen Beamte des japanischen Hofes durch das Land und fordern die Menschen auf, mit den Füssen auf Heiligenbilder zu treten – auf sogenannte «fumie» zu Deutsch: «Tret–Bilder». Die Bronzentafeln zeigten Darstellungen von Jesus am Kreuz oder Maria mit Kind – ikonische Darstellungen also, die den Christen heilig sind.

In Japan spielt das Christentum heute kaum mehr eine Rolle. Dass die Geschichte einmal anders geplant war, erzählen die Bronzetafeln, die heute noch im Museum in Tokio zu finden sind – platt getreten und blank poliert von Tausenden von Füssen.