Alle Beiträge von Petra Hug

Schweizerpsalm

Trittst im Morgenrot daher, seh ich dich im Strahlenmeer, dich, du Hocherhabener, Herrlicher! Wenn der der Alpen Firn sich rötet, betet freie Schweizer betet.

So klingt es vor Beginn eines Spiels der Schweizer Nati, bei Siegerehrungen, an offiziellen Staatsanlässen, am 1. August oder auch in der Kirche.

Nicht umsonst wird die Schweizernationalhymne auch Schweizerpsalm genannt. 1841 komponierte der Zisterziensermönch Alberich Zwyssig den Text zum Messegesang «Diligam te Domine», zu Deutsch «Ich will Dich lieben Herr» von Leonhard Widmer.

Die Strophen sind in alle 4 Landessprachen der Schweiz übersetzt. Diesem Umstand ist es unteranderem zu verdanken, dass sich der Schweizerpsalm schon 1843 grosser Beliebtheit erfreute, allerdings wurde er erst 1981 zu offiziellen Nationalhymne.

Der Schweizerpsalm verherrlicht die Liebe zu Gott, zur Heimat und die Schönheit der Natur. Ob der Schweizer Nati dies bewusst ist, bleibt offen… Ein wenig Gottvertrauen, kann aber auch ihr nicht schaden. So heisst es am Schluss der Hymne:

ja die Fromme Seele ahnt, ja die fromme Seele ahnt Gott im hehren Vaterland, Gott, den Herrn im hehren Vaterland!

Über den Jordan gehen

„Über den Jordan gehen“

Meist ist mit dieser Redewendung keine Reise in den Nahen Osten gemeint. Vielmehr wird damit ausgedrückt, dass etwas kaputtgegangen und weggeworfen wurde. Oder auf den Menschen bezogen: Er ist gestorben.

Diese Redewendung kommt aus der jüdisch-christlichen Tradition. In der Bibel spielt der Jordan – der grösste Fluss – Palästinas eine wichtige Rolle. Die Israeliten sind im Buch Exodus nach dem Marsch durch die lebensfeindliche Wüste über den Jordan ins gelobte Land eingezogen. Diesem Überschreiten des Jordans wohnt eine grosse Symbolkraft inne, weil jenseits des Flusses eine neue Heimat wartete.

Im Buch der Richter wird von den Ephraimiten berichtet, die weniger Glück mit dem Jordan hatten. Sie gerieten mit den Gileaditern aneinander, zogen den Kürzeren und wurden auf der Flucht am Ufer des Jordans getötet. Sie gingen also am Ufer des Jordan über den Jordan.

Die christliche Literatur deutete den Übergang über den Jordan später symbolisch als Eintritt ins Himmelreich. Im Normalfall gelangt ein Christ, entsprechende Lebensführung vorausgesetzt, nur durch den Tod vor seinen Schöpfer, sprich, ins Himmelreich.

Deshalb ist die Überquerung des Jordans einschließlich der Redewendung über den Jordan gehen zum Sinnbild für den Tod geworden, auch wenn ursprünglich der Eintritt ins Leben, gemeint war.

Weltjugendtag

«Palmsonntag 1984»: ein Datum, das aus der neueren Geschichte der Katholischen Kirche nicht mehr wegzudenken ist. Papst Johannes Paul II. lud damals die Jugend der Welt nach Rom ein. Es war die „Geburtsstunde“ der Weltjugendtage.

Im Anfang regte sich Widerstand: Bischöfe sahen ihre Jugendarbeit in Gefahr, Umweltschützer die Ökosysteme, ein kommunistischer Bürgermeister verbot das Zelten im Park, und eine italienische Tageszeitung titelte: „Die Hunnen kommen“. Doch Papst Johannes Paul II. vertraute der Jugend und setzte sich durch.

Die grösste Versammlung der Menschheit mit 4 Millionen Menschen fand 1995 bei der Abschlussmesse des Weltjugendtags in Manila statt.

Vigil am Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro

Die internationalen Weltjugendtage finden alle 2-3 Jahre irgendwo auf der Welt statt. Sie bestehen aber nicht nur aus der Abschlussmesse mit dem Papst. Schon vorher versammeln sich etliche 100’000 Jugendliche in der jeweiligen Stadt und nehmen an Katechesen, Messen, Gebeten, Anbetungen, Konzerten und geistlichen Gesprächen teil.

In den Jahren dazwischen gibt es Nationale Weltjugendtage. In der Schweiz sind sie nach Sprachregionen aufgeteilt und alle 3 Jahre treffen sich alle beim Nationalen Weltjugendtag.

Egal ob regional, national oder international: Immer steht die Feier des Glaubens im Vordergrund. Junge Leute erleben einmal nicht leere Kirchenbänke, sondern eine volle, lebendige Kirche. Dies ist eine Stärkung für das eigene Glaubensleben, von der man in Zeiten, wo man die einzige junge Person in einer Messe ist, zehren kann.

Zusammengefasst:

De Weltjugendtag isch die gröscht Glaubensparty vo de katholische Chile!

Sieben

Wie oft sagen wir im Alltag

Das ist ein Buch mit sieben Siegeln für mich!

Damit drücken wir aus, dass etwas rätselhaft, undurchschaubar und unverständlich ist. Das Buch mit 7 Siegeln ist ein bekannter Ausspruch. Doch was hat er mit dem christlichen Glauben zu tun?

In der Offenbarung des Johannes, dem letzten Buch der Bibel, wird von diesen 7 Siegeln gesprochen: 7 Augen, 7 Berge, 7 Donner, 7 Geister, 7 Hörner, 7 Könige, 7 Posaunen

Ebenfalls fällt auf, dass sich der Name «Jesus» an 7 Stellen und «Christus» an 2×7 Stellen finden lässt.

Doch auch sonst wimmelt es in der Bibel von der Zahl 7:

  • In den ersten 5 Büchern der Bibel wird von einem Sabbatjahr alle 7 Jahre und einem Jubeljahr alle 7×7 Jahre berichtet.
  • Bei Jesaja finden sich die 7 Ausprägungen des hl. Geistes.
  • Im Johannesevangelium vollbringt Jesus als Mensch 7 Wunder. Ebenfalls beschreibt er sich selbst mit 7 Ich-bin-Worten

Es gäbe noch unzählige weitere Beispiele. All dies deutet darauf hin, dass 7 die wichtigste Zahl der Bibel ist. Sie steht für Vollendung und Perfektion. Gott erschuf die Welt in 6 Tagen und vollendet die Schöpfung in dem er am 7ten Tag ruhte. Im Hebräischen besteht der allererste Satz der Bibel aus 7 Wörtern.

Wäre das nicht Grund genug, über die Zahl 7 nachzudenken, wenn sie mir das nächste Mal begegnet?