Sabbat

Für die häusliche Sabbatfeier am Freitagabend stellt die jüdische Hausfrau einen Teller mit zwei Broten auf den Tisch, die sie mit einem Tuch zudeckt. Dazu stellt sie einen Becher mit Wein und zündet die Sabbatlichter an, solange Tag ist. Nach Sonnenuntergang beginnt der Sabbat.

Kidduschbecher.
Kidduschbecher.

Der Begriff kommt aus dem Hebräischen und bedeutet ‚beenden’. Der Sabbat ist der höchste Feiertag, der an den siebten Tag der Schöpfungswoche erinnert, Gottes Ruhetag. Er ist eine grosse soziale Errungenschaft, weil alle jüdischen Menschen, ob religiös oder nicht, die Arbeitswoche unterbrechen. Der Sabbat beginnt am Vortag bei Sonnenuntergang. Er wird üblicherweise im familiären Kreis gefeiert. Drei Mahlzeiten sind obligatorisch, die alle nach dem Synagogenbesuch eingenommen werden. Der Sabbat wurde nach dem Babylonischen Exil zu einem zentralen jüdischen Symbol. Charakteristisch für den Sabbat ist die absolute Arbeitsruhe und das Verbot, die Stadtgrenze nicht zu überschreiten, jedenfalls nicht weiter als 2000 Ellen. Heut werden auch in orthodoxen jüdischen Familien elektronische Geräte verboten, da sie ablenken.Der Sabbat wird nach Einbruch der Nacht mit der Zeremonie der Hawdala, der Unterscheidung, beendet. Das ist die Trennung zwischen Feiertag und Werktag.

Im 18. Jahrhundert wurde eine staatlich verordnete Sonntagsruhe auch in christlichen Ländern eingeführt, die eigentlich vom jüdischem Feiertag abstammt. Die Juden wurden gezwungen, ihre Geschäfte für 2 Tage zu schliessen. Dies benachteiligte sie wirtschaftlich stark.

Wer heute ins multikulturelle Jerusalem kommt, kann etwas kurioses erleben: Manche Geschäfte haben drei Tage infolge geschlossen: Am muslimischen Freitag, am jüdischen Sabbat und am christlichen Sonntag.