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Klausur

Geschnitzter Türsturz im Kloster Cazis, Bild: Sr. M. Manuela Gächter
Geschnitzter Türsturz im Kloster Cazis, Bild: Sr. M. Manuela Gächter

Sie treten durch die Pforte eines Klosters. Im Eingangsbereich nehmen sie eine Tür wahr mit der Aufschrift Klausur. Wie auch bei Klausuren in der Schule oder bei Klausurtagungen ist diese Tür verschlossen.

Der Klausur – wie übrigens auch dem Kloster – liegt das lateinische claudere, schliessen zugrunde. Klausuren sind Räume oder Veranstaltungen hinter verschlossenen Türen. Die klösterliche Klausur ist eine Einrichtung, welche die Klosterräumlichkeiten von der Aussenwelt trennt.

Den Zugang in bestimmte Bereiche des Klosters für Aussenstehende zu verwehren, hat vorerst einen ganz praktischen Grund: Es sichert die Privatsphäre der Mönche und Nonnen. So kommt das Klausur-Schild im Kloster dem Privat-Schild in einem Restaurant gleich. Nebenbei schützt besonders in unsicheren Zeiten die Klausur durch das Eintrittsverbot für Unbefugte – sofern vorhanden – Kirchenschatz und Bibliothek vor Plünderung.

Strenge Klausuren wie sie in kontemplativen Klöstern bestehen, haben noch eine weitere Funktion: Sie sichern die Abgeschiedenheit. Menschen hinter Klausurtüren treten freiwillig aus der Alltagswelt mit ihren Ablenkungen heraus, um sich ganz auf das Wesentliche, auf Gott zu konzentrieren. Ihre Art der Welt zu dienen ist, diese im Gebet vor Gott zu tragen.

Das also verbirgt sich im Kloster hinter der verschlossenen Tür.