Exorzist

Wenn von einem Exorzisten die Rede ist, dann gefriert nicht wenigen Menschen das Blut in den Adern. Das erschreckende an ihm sind die Wesen, mit denen er sich beschäftigt: die Dämonen, welche Menschen quälen oder sogar unter ihre Kontrolle bringen, sprich, sie zu Besessenen machen. Die Bibel erwähnt sie oft, und der Apostel Paulus beschreibt sie wie folgt: „Wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs“ (Eph 6,12).

Gerasa Mailand 962Christus befreit in den Evangelien viele Menschen von den Dämonen, indem er sie durch ein Machtwort vertreibt. Die Aufgabe des Exorzisten ist es, in der Nachfolge Jesu die Menschen von Dämonen zu befreien. Seine Funktion ist dabei ähnlich wie die eines Arztes, der die Krankheit eines Patienten behandelt. Seinen Befreiungsdienst nimmt er wahr durch das Gebet, die Sakramente der Kirche – wie die Beichte, die Krankensalbung und die Kommunion – und durch die tätige Nächstenliebe. Dabei ist es wichtig, dass der Exorzist mit viel Geduld und Sanftheit vorgeht, und so ist sein Befreiungsgebet, der Exorzismus, ein Gebet der Liebe. Ebenso darf man dem betroffenen Menschen seine Besessenheit nicht zum Vorwurf machen, wie dies auch Jesus in den Evangelien nie tut. Die Ursache einer Besessenheit bleibt oft ein Geheimnis Gottes.

Wenn also der Exorzist mit der Hilfe Gottes seinen Dienst verrichtet, dann wird der Besessene von den Dämonen befreit, und dessen Blut wird – bildlich gesprochen – nicht mehr vor Angst gefroren sein, sondern wieder in menschlicher Wärme in den Adern pulsieren.