Mutter Teresa

Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, sagte er: Mich dürstet.

So schreibt es der Evangelist Johannes. Aber was hat dieser Ausspruch Jesu mit Mutter Teresa zu tun?

Agnes Gonxha Bojaxhiu, besser bekannt als Mutter Teresa, wurde 1910 in Skopje, Mazedonien geboren. Mit 18 Jahren trat sie in die Loretto-Gemeinschaft ein und wurde als Lehrerin und Leiterin einer Schule nach Indien geschickt.

Ihr Leben änderte sich radikal, als sie am 10. September 1946 die mystische Stimme Jesu hörte, der zu ihr sprach «Mich dürstet!» Von diesem Tag an ging Mutter Teresa zu den Ärmsten der Armen. In Kalkutta gründete sie die Schwesterngemeinschaft «Missionaries of charity», die Missionarinnen der Nächstenliebe, die heute weltweit verbreitet sind.

Manches an Ihrem Werk wurde kritisiert: schlechte medizinische Versorgung in den Hospizen, Zwangstaufen und Missionierung, intransparente Buchhaltung von Millionen von Spenden. Trotz all dieser Vorwürfe war das Leben und Wirken von Mutter Teresa eine Herkules-Leistung. Dafür erhielt sie 1979 den Friedensnobelpreis.

Doch woher bekam diese Frau die Kraft, um all das zu tun? Nicht Politik, nicht soziales Engagement. Sie selber hat einmal gesagt:

Mein Geheimnis ist ganz einfach: Ich bete. Durch das Gebet werde ich eins mit Christus, wenn er sagt: «Mich dürstet».

Doch wonach dürstet Jesus? Nach Liebe, nach einer Liebe, die sich in der Nächstenliebe vollendet und genau darauf gründete Mutter Teresa ihr Leben.