Verdammt

«Verdammt». «Du verdammter Idiot». Wir verdammen jeden Tag.

Der Ursprung des Wortes steckt im lateinischen «damnare». Büssen lassen, verurteilen, verwerfen.

Mit dem Verb «verdammen» verurteilen, kritisieren und verwerfen wir jemanden oder etwas (hart beziehungsweise vollständig). Oder aber wir zwingen oder verurteilen ein Subjekt oder eine Sache zu etwas: die Menschen sind zur Armut verdammt.

Das Nomen «Verdammnis» hingegen meint das Verworfensein (vor Gott) oder Höllenstrafe. In der kirchlichen Lehrtradition des Mittelalters wurde «Verdammnis» weithin als Synonym für Hölle gebraucht und betonte das Verfehlen des letzten Ziels im Leben eines Menschen: die Anschauung Gottes. Desweiteren wurde es von der Kirche bis in die Neuzeit als Strafe für häretisches Handeln ausgesprochen. Damit verbunden war der Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft.

Heute benutzen wird am häufigsten «verdammt»; als Steigerungsform von «sehr gross» beziehungsweise als Intensivierung eines Adjektivs oder Verbes: «verdammt gross»; «verdammt schön». «Verdammt» als Fluchwort drückt Wut, Ärger oder ähnliches aus und unterstreicht das im Nomen «Verdammnis» Ausgedrückte. Wird eine Sache verdammt, untermalt es deren Widerwärtigkeit oder Unannehmlichkeit: dieser verdammt Regen. Zusätzlich auf eine Person bezogen bringt es eine Verwünschung zum Ausdruck. Einem «verdammten Idioten» wünschen wir also rein etymologisch eine Höllenstrafe und das damit verbundene Verfehlen des letzten Ziels im Leben dieses Menschen. Ob der Idiot das verdient hat, steht auf einem anderen Blatt.